Kinder sind von Geburt an wissbegierig und lernbereit. Neues zu erkunden und lernen macht ihnen Spass. Häufig erzählen sie aufgeregt und stolz, wenn sie etwas Neues erlebt oder gemacht haben. Doch bei vielen lässt die Motivation nach, wenn sie älter werden. Es ist schwieriger sie für etwas zu begeistern, vor allem wenn dies mit Schule und Lernen zu tun hat.
Wenn Sie sich aktuell häufig die Frage stellen, wie Sie Kinder oder Jugendliche motivieren können und was Sie tun können, damit die Freude am Lernen wieder zurückkommt, ist die Auseinandersetzung mit intrinsischen und extrinsischen Motivationsfaktoren unausweichlich.
Wie lässt sich Motivation definieren?
Motivation ist der Prozess, der zielgerichtetes Verhalten initiiert, leitet und aufrechterhält. Motivation beschreibt die Bereitschaft, Arbeit, Energie und auch Zeit zu investieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Motivation ist einer der wichtigsten Faktoren, der Personen zu Höchstleistungen antreibt und hilft, persönliche Ziele zu erreichen. Eine positive Motivation ermöglicht so die Steigerung der Leistung beim Lernen und in der Schule. Dabei gibt es zwei Arten von Motivation, die intrinsische und die extrinsische.
Die intrinsische Motivation entsteht aus eigenem Antrieb. Diese Art der Motivation ist viel stärker als die extrinsische Motivation, da keine äusseren Elemente benötigt werden, um den inneren Zustand des Motiviertseins zu beeinflussen. Die extrinsische Motivation ist mit externen Faktoren verbunden, die einen dazu bringen, etwas zu tun. Das kann zum Beispiel die Prüfungsangst und die damit verbundene Sorge um schlechte Noten sein. Auch diese Faktoren treiben uns an und motivieren.
Extrinsische und intrinsische Motivationsfaktoren
Um motiviert und angespornt zu lernen, brauchen Kinder und Jugendliche echtes Interesse an den Lerninhalten. Damit sie sich regelmässig mit dem Lernstoff auseinandersetzen können, braucht es Motivation. Dabei können sich sowohl innere als auch äussere Faktoren positiv auf den Lernprozess und die Leistung auswirken.
Extrinsische Motivatoren
Ein Grossteil der Disziplin, die wir Kindern und Jugendlichen vermitteln, hat mit externer Motivation zu tun. Dabei wird ihnen meistens bei guter Arbeit oder guten Noten eine Belohnung oder Lob versprochen. Daraufhin möchte das Kind oder der/die Jugendliche nun gute Noten erzielen, um die darauf folgende Belohnung zu erhalten und nicht um einfach gute Noten zu bekommen. Das bedeutet nicht, dass alle Belohnungen und Lob eingestellt oder gestrichen werden sollten, sondern die Belohnungen strategischer einsetzen sollten. Wir möchten Ihnen ein paar Beispiele zu extrinsischen Belohnungen geben:
- Eine schöne Lernumgebung
Ein geeigneter Lernplatz, an dem Ihr Kind ungestört ist und nicht durch Lärm oder andere Personen abgelenkt wird, ermöglicht es, konzentriert und fokussiert an Schulaufgaben zu arbeiten. Ein schöner und gut ausgestatteter Schreibtisch motiviert zusätzlich zum Lernen.
- Die individuelle Lernplanung
Eine Lernplanung vereinfacht nicht nur den Lernprozess und verschafft einen Überblick über den Lernstoff, sondern motiviert Ihr Kind mit der Formulierung einzelner Schritte und festgelegte Ziele in einem bestimmten Zeitraum zu erreichen. Die stetigen Lernfortschritte, die im Lernplan festgehalten werden können, animieren Ihr Kind zusätzlich.
- Kleine Geschenke
Aufmerksamkeiten wie die Lieblingsschokolade oder ein lang ersehntes Spielzeug steigern die Motivation.
- Zeit mit Freunden und Familien
Sich nach dem Lernen noch mit Freunden treffen zu dürfen oder mal wieder die Oma und den Opa zu besuchen, kann eine echte Motivation für Ihr Kind sein.
- Privilegien
Ein Motivator kann hier alles, von einer späteren Schlafenszeit über eine Übernachtung bei Freunden bis hin zu einem Ausflug in einen Vergnügungspark, sein.
Intrinsische Motivatoren
Abgesehen von den äusseren Faktoren, sind aber vor allem die inneren (intrinsischen) Faktoren für die Motivation Ihres Kindes ausschlaggebend, denn es geht dabei nicht darum, eine Belohnung im Austausch für ein bestimmtes Verhalten zu suchen. Das Verhalten selbst ist die Belohnung. Da jedes Kind anders ist und seine ganz individuelle Art hat Dinge zu lernen, sind manche Kinder durch eine Aufgabe eher intrinsisch motiviert, während andere dieselbe Aufgabe als extrinsischen Motivator ansehen.
Da die intrinsische Motivation aber nachweislich einen positiven Effekt auf die Leistungssteigerung Ihres Kindes hat, sollten Sie den Fokus auf die internen Belohnungen einer Aufgabe, wie z.B. Zufriedenheit und Freude, verlagern, damit Ihr Kind über einen längeren Zeitraum motiviert bei der Sache bleibt.
Tipps zur Motivationssteigerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die extrinsische und intrinsische Motivation gegenseitig nicht ausschliessen. Je nach Bedürfnis und Lernpräferenz sind auch extrinsische Motivatoren und Belohnungen angebracht. Beachten Sie jedoch, dass besonders die intrinsische Motivation auch auf lange Sicht gesehen, die Leistung trotz komplexer Lerninhalte beim Lernen steigert und für Lernerfolge sorgt.
Wie Sie Ihr Kind nun hinsichtlich der Motivation unterstützen und fördern können, erfahren Sie in unserer Anleitung. Es warten 8 wertvolle Tipps zur Steigerung der intrinsischen Motivation auf Sie!
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