🇨🇭 Schweizer Nachhilfe & Lernskill-Trainings

TEACHY Logo

Sind Hausaufgaben sinnvoll?

Lernblog TEACHY

Zusätzliche Belastung oder sinnvolle Ergänzung zum Schulunterricht?

Viele Eltern sind mit dem täglichen Thema der Hausaufgaben konfrontiert. Eins haben alle gemeinsam: Eltern sind sehr froh, wenn sie erledigt sind. Oftmals ist dies ein Kampf. Doch wie sinnvoll sind Hausaufgaben und wie findet man den richtigen Umgang mit ihnen? Unser Gründer Christian von Olnhausen spricht in diesem Interview mit dem Bildungsmagazin SPICK über das kontrovers diskutierte Thema «Hausaufgaben in der Schule».

Das Interview mit dem "SPICK"

Was halten Sie ganz allgemein von Hausaufgaben, wie sinnvoll sind diese?

Ich persönlich finde Hausaufgaben sehr wichtig. Schüler*innen sollten früh lernen, selbstständig zu arbeiten. Dabei geht es insbesondere darum, dass sie den gelernten Stoff eigenständig repetieren und lernen, sich zu organisieren. Damit Wissen im Langzeitgedächtnis gespeichert wird, muss das gleiche Thema regelmässig wiederholt werden. Ohne die Durchführung von Hausaufgaben kann dies nicht erfüllt werden. 

Kinder gehen heute mehr Stunden zur Schule als noch vor 20 Jahren. Ich persönlich halte deshalb nichts von Schule nach der Schule. Was halten Sie von diesem Argument?

Das kann ich so bestätigen. Schülerinnen und Schüler sind heute mehr belastet als früher. Wie oben beschrieben, sind Hausaufgaben jedoch sehr wichtig für die Selbstständigkeit der Schüler*innen und die Repetition des Lernstoffs. Daher sind sie meiner Meinung nach unerlässlich, allerdings müssen sie in einem gesunden Verhältnis zur Freizeit der Schüler*innen stehen.

Gibt es eine Richtline, wie lange ein Kind Hausaufgaben machen sollte?

Hierfür gibt es keine allgemeingültige Richtlinie. Die unterschiedlichen Situationen der Kinder müssen jeweils individuell berücksichtigt werden. Allerdings sollten die Schüler*innen durch Hausaufgaben nicht überfordert und zusätzlich gestresst werden. 

Und was ist dabei der ideale Rahmen, um Hausaufgaben zu erledigen?

Um Hausaufgaben sinnvoll zu erledigen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Kind kann die Hausaufgaben alleine, im Rahmen einer Lerngruppe oder mithilfe von Nachhilfe-Tutor*innen lösen. Da die Lernvorlieben der Schüler*innen sehr unterschiedlich sind, hat auch jedes Kind einen individuellen, idealen Rahmen. Um den richtigen Rahmen für sein Kind zu finden, kann man sich folgende Fragen stellen:

  • Wie soll gelernt werden? (Lernmethode)
  • Mit wem soll gelernt werden? (Alleine, Gruppe oder Tutor*in)
  • Wo soll der Unterricht stattfinden? (Online oder lokaler Lernort)
  • Wann ist der ideale Zeitpunkt für das Kind?
  • Wie oft sollen Hausaufgaben pro Woche erledigt werden? (Frequenz)

 

Soll mein Kind diese hauptsächlich selbstständig erledigen oder macht es Sinn, dass ich es dabei unterstütze und begleite?

Auch dies hängt wieder von der individuellen Situation der Familie ab. Hat Ihr Kind keine Probleme, die Hausaufgaben in kurzer Zeit anforderungsgemäss zu lösen, so soll es diese auch weiterhin selbstständig erledigen. Sollte Ihr Kind allerdings Hilfe benötigen, so sollten die Eltern hier unterstützen. Falls Sie als Mutter oder Vater keine Ressourcen für diese Unterstützung haben, empfehle ich, externe und professionelle Hilfe, wie zum Beispiel in Form eines Nachhilfe-Anbieters, zu organisieren. 

Mein Kind hat jeden Tag gar keine Lust auf Hausaufgaben. Dies führt in unserer Familie oft zu Konflikten. Wie verhalte ich mich als Elternteil bei dieser Problematik?

Dies ist eine Frage der Erziehung. Meiner Meinung nach, müssen sich Eltern hier durchsetzen und den Kindern dadurch nachhaltig helfen. Denn die ordentliche Erfüllung von Hausaufgaben ist entscheidend für den schulischen Erfolg. Kinder besitzen in diesem Alter noch nicht die Weitsicht. Denn Bildung hat keinen unmittelbaren, sondern zukünftigen Wert. Wichtig ist hier herauszufinden, wieso das Kind keine Lust auf Hausaufgaben hat. In den meisten Fällen ist es mit dem Schulstoff unter- oder überfordert. In beiden Fällen sollten Sie reagieren und sich professionell beraten lassen.

Wie kann ich mein Kind ermuntern, seine Hausaufgaben zu erledigen? Gibt es da irgendwelche Tricks?

Grundsätzlich sollten Überforderungen aus dem Weg geräumt werden. Wenn die Aufgaben zu schwer sind, muss man unterstützen. Wenn Ihr Kind Mühe hat, sich zu organisieren, sollten die Lernskills verbessert werden. Sehr gut funktionieren Belohnungen. Zum Beispiel darf Ihr Kind nach Abschluss der Aufträge sich mit Freunden treffen oder online gehen. Ganz nach dem Motto: «Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.»

Meine ältere Tochter ist in der 5. Klasse und sieht oft nur noch Berge an Hausaufgaben vor sich. Hausaufgaben von verschiedenen Lehrern und Fächern. Wie könnte Sie hier vorgehen? Ein System reinbringen? Einen Tagesplan erstellen?

Wenn eine solche Überforderung vorliegt, sollte man sich rasch professionelle Hilfe holen. Gemeinsam mit einer/einem Lernskill-Trainer*in kann Ihre Tochter besser ihre Hausaufgaben strukturieren und priorisieren. Mithilfe einer Tutorin bzw. eines Tutors können die Hausaufgaben schneller und effektiver erledigt werden. Leider lernen Schüler*innen in unserem Schulsystem zu selten, wie sie richtig gut und selbstständig lernen können. 

Oft bleiben meinen Töchtern wegen der Hausaufgaben wenig Zeit für ihre Hobbies oder um ihre Freunde zu treffen. Deckt sich hier mein Eindruck mit ihrem?

Das kann ich bestätigen. Wir stellen bei unzähligen Eltern fest, dass ihre Kinder mit der Schule überfordert sind und zu wenig Freizeit haben. Dies empfinden sowohl die Kinder als auch die Eltern als grosses Problem. Wichtig ist hier, nicht zu lange über das Problem selbst zu diskutieren, sondern aktiv Lösungen zu finden. Für die Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass es einen gewissen Freiraum in der Woche hat. Deshalb steht im Fokus, dass Hausaufgaben sehr effizient und effektiv erledigt werden können. 

Ich tendiere dann oft zu «zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen». Macht dies in jedem Fall Sinn? Ich zweifle oft.

Das Anfangen fällt uns oft schwer. Aber wir sind glücklich, wenn wir Herausforderungen erfolgreich abschliessen. Wir empfinden Glück und eine gewisse Genugtuung. Deshalb halten wir an diesem Satz fest: „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Selbstverständlich muss vorher abgeklärt werden, wie die Arbeit sinnvoll und effizient erledigt werden kann. Manchmal macht eine kurze Pause nach einem langen Schultag dennoch Sinn, damit Ihr Kind sich erholt und konzentriert an die Hausaufgaben setzen kann.

Mit welchen Lernschwierigkeiten sehen sich viele Eltern bei Ihren Kindern konfrontiert? Und wo kann Hilfe gefunden werden?

Die grössten Lernschwierigkeiten bei unseren Schüler*innen sehen wir in folgenden Bereichen:

  • Motivation
  • Konzentration
  • Lernstrategien
  • Organisation
  • Selbstdisziplin

Fachliche und inhaltliche Unterstützung kann man sich durch professionelle Nachhilfe holen. Hingegen fächerübergreifende Lernskills können mit Hilfe von Lernskill-Trainer*innen aufgebaut werden. 

Wie schaffe ich es als Elternteil, trotz Hausaufgaben, eine klare Trennlinie zwischen Schule und Freizeit zu erschaffen?

Dies gelingt durch eine klare Tagesstruktur und einen individuellen Lernplan. Zum Beispiel, jeden Tag bis 17 Uhr müssen alle schulischen Aufgaben erledigt werden. Im Anschluss bleibt genügend Zeit für Freunde, Familie, Hobbies und kreative Langeweile.

Was sind die wichtigsten Punkte für erfolgreiches Lernen?

Um nachhaltig erfolgreich zu lernen, müssen Lerninhalte im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Aus diesem Grund sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Emotionen und Sinneserfahrungen: Das Lernen fällt Kindern leichter, wenn sie den Inhalt mit Emotionen verbinden. Dies ist bei der Lernmethode zu berücksichtigen. Ebenfalls wichtig ist, den Schulstoff nicht nur mit einem Sinneskanal aufzunehmen, sondern zu variieren. Wird der Inhalt zum Beispiel nicht nur gelesen, sondern auch gehört, bleibt das Gelernte nachhaltiger haften.
  • Praktische Ausübung: Theorie lernen ist wichtig, aber nicht alles. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind möglichst oft und regelmässig den gelernten Stoff mit praktischen Aufgaben und sinnvollen Beispielen verinnerlicht.
  • Sinnvolle Verbindung zu Vorwissen: Da der Schulstoff aufeinander aufbaut, ist es hilfreich, neuen Lernstoff immer an bereits Gelerntes anzuknüpfen und Vorwissen zu aktivieren. So schafft es Ihr Kind, neue Inhalte einzuordnen und in einen Kontext zu bringen.
  • Aktive Teilnahme und Verarbeitung: Durch die aktive Teilnahme im Unterricht, kann Ihr Kind Erfolgserlebnisse erfahren und das Gelernte mit positiven Emotionen verknüpfen.
  • Simpler und klarer Aufbau (Lernplan): Um effizient, effektiv und mit Spass zu lernen, ist eine klare Organisation unabdingbar. Neue Themen sollten möglichst einfach erklärt und aufbereitet werden.
  • Eigener Nutzen: Zeigen Sie Ihrem Kind den persönlichen Nutzen des zu lernenden Stoffs auf. Was ist der Traumberuf und inwiefern spielt der aktuelle Stoff hierbei eine Rolle? Erklären Sie auch die Vorteile einer breiten Allgemeinbildung im zukünftigen Leben. Denken Sie daran: Ihr Kind schaut zu Ihnen auf und lernt in erster Linie von seinen Eltern. Beobachten Sie sich selbst, wenn es darum geht, neue Dinge zu lernen und seien Sie ein gutes Vorbild. 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hausaufgaben für die persönliche Entwicklung Ihres Kindes notwendig sind. Allerdings müssen diese in einem gesunden Verhältnis zur Freizeit stehen. Dies gelingt durch die Strukturierung und Einhaltung eines Lernplans. Im Falle einer Überforderung sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Gerne beraten wir Sie hierzu unverbindlich und kostenlos in einem Telefongespräch.

Unsere Bildungsberaterin Jana ist für dich da

Du möchtest gerne Unterstützung?

Kein Problem – unsere zertifizierten Lernskill-Trainer*innen helfen euch gerne dabei. Egal wo die Defizite liegen und welche Ziele ihr verfolgt, wir von TEACHY finden mit unserem Matchmaking System garantiert eine/n passende/n Tutor*in für euch.